Derbyzeit in der 3. Liga: Ingo Wald, Präsident des MSV Duisburg, und Marcus Uhlig, Vorstandsvorsitzender von Rot-Weiss Essen, appellieren vor dem Nachbarschaftsduell zwischen beiden Revier-Rivalen an diesem Freitag (19 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena/Magentasport) an die Fans.
„Wir freuen uns auf das Spiel und wollen ein Fußballfest haben – aber ein gewaltfreies“, sagte Wald den Zeitungen der Funke Mediengruppe in einem Interview. Uhlig ergänzte: „Ich würde mir wünschen, dass in Duisburg bei aller Rivalität, die wir uns auch wünschen, alle einen kühlen Kopf bewahren. Nach dem Spiel will ich über Sport sprechen.“
Seit 2007 hatte es das Derby nicht mehr in einem Punktspiel gegeben. Lediglich im Niederrheinpokal trafen der MSV und RWE aufeinander. Beide Male gewannen die Duisburger – während der Partien kam es zu Spielunterbrechungen und Ausschreitungen.
Dass das Drittliga-Duell nun an einem Freitagabend stattfinden wird, überraschte Wald und Uhlig. „Ich hätte gedacht, dass die Polizei aus Sicherheitsgründen kein Abendspiel haben möchte, aber sie hatte keine Bedenken. Wir haben wenig Einfluss auf die Entscheidung“, so Wald, der in der Ansetzung auch einen „besonderen Reiz“ sieht: „Freitagabendspiele sind ein Klassiker für mich, gerade im Derby. Sicherlich will jeder mit einem tollen Gefühl ins Wochenende gehen.“
Auf dem Rasen erwarten beide ein enges und hitziges Duell. „Es wird physisch, intensiv. Im Fußball geht es nicht immer um Ästhetik“, sagte Uhlig über das Spiel, das vor 28.200 Zuschauern ausgetragen wird – die Duisburger Arena wird ausverkauft sein, etwa 5000 Essener fahren mit an die Wedau.
MSV-Fans hatten im Vorfeld die Aktion „ZebraFonds“ initiiert – durch ihn sollte verhindert werden, dass RWE-Anhänger Karten für den Heimbereich erwerben. „Das sind Aktionen, die zeigen, wie wichtig es den Fans ist, dass es ein echtes Heimspiel sein soll“, lobte Wald. „Ich fand es charmant, dass die Fans einen sozialen Aspekt eingebracht haben, dass sie Karten an sozial Benachteiligte geben werden. Damit setzt du ein Zeichen in einer Stadt wie Duisburg.“